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Wie gut ist eine manuelle Therapie wirklich?

Mit Fingerspitzengefühl ertasten Manualtherapeuten Verspannungen. Einige Techniken sind riskant, nur gut ausgebildete Fachleute sollten Hand anlegen
WIE GUT IST EINE
MANUELLE THERAPIE WIRKLICH?

Ziel der manuellen Medizin ist es, die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu verbessern und Rückenschmerzen sowie Muskelverspannungen zu lindern. Dafür untersucht ein Manualtherapeut zunächst, wie mobil die Wirbelsäule in den einzelnen Abschnitten ist. Findet er ein verspanntes oder versteiftes Segment, versucht er, es mit seinen Händen zu lockern.

Bei der sogenannten Mobilisation bewegt der Therapeut das betroffene Zwischenwirbelgelenk dazu vorsichtig bis zum Ende seines natürlichen Spielraums. Bei der “Manipulation” versetzt er dem Gelenk schnelle, kleine Schübe, die manchmal ganz leicht über den natürlichen Bewegungsspielraum hinausgehen. Dabei entsteht oftmals ein knacksendes Geräusch, das viele als “Einrenken” bezeichnen, obwohl das Gelenk aus medizinischer Sicht nicht ausgerenkt war.

Weil die Manipulation in Ausnahmefällen schwere Nebenwirkungen wie Bandscheibenvorfälle verursachen kann, dürfen nur besonders dafür ausgebildete Ärzte und Physiotherapeuten diese Technik anwenden. Für die manuelle Behandlung fortgebildete Mediziner sind an der Zusatzbezeichnung “Manuelle Medizin/Chirotherapie” zu erkennen.

Physiotherapeuten mit entsprechender Zusatzausbildung dürfen einige manuelle Techniken ebenfalls einsetzen, wenn ein Arzt die Behandlung verschrieben hat, die Methode nennt sich dann„manuelle Therapie“. In beiden Fällen zahlt die Krankenkasse.

Manuelle Therapie immer mit Bewegung kombinieren

Derartige Techniken sind in der Schulmedizin weit verbreitet, obwohl nicht eindeutig nachgewiesen ist, dass sie bei akuten oder chronischen Rückenschmerzen besser wirken als etwa ausreichende Bewegung oder Schmerzmittel. Experten erwähnen diese Therapieform lediglich als Möglichkeit und raten, sie in der chronischen Schmerzphase immer mit Bewegung zu kombinieren.

Techniken der manuellen Medizin nutzen auch Chiropraktiker (von griech. cheír, Hand), zudem aber wenden sie Methoden an, die nicht zum Repertoire der Schulmedizin zählen. In Deutschland ist die Berufsbezeichnung nicht geschützt, meist bieten Heilpraktiker die Behandlung an.

Von diesen zu unterscheiden sind Chiropraktoren. In jedem Fall sollte vor einer Manualtherapie ein Arzt mögliche Grunderkrankungen wie eine akute Nervenwurzelkompression ausschließen – denn die könnte durch die Behandlung noch verschlimmert werden.

Autor: Josephina Maier

In: GEO – Wissen, Gesundheit

Foto: GEO und Gesundheit – Bewusster Leben

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